Klappentext
Geboren aus den Flammen von Gottes Zorn, ist Aethan die Versuchung selbst und viel zu gefährlich, um ihn zu lieben …Als Beschützer dieser Welt ging Aethan Jahrtausende lang allein durch die Hölle. Bis eines Tages eine temperamentvolle Sterbliche seinen Weg kreuzt und seine feuergefährlichen Grundfeste radikal erschüttert.
Echo Carter will eigentlich nur „normal“ sein, doch mit der Gabe, Höllengestalten unter den Menschen zu erkennen, ist das unmöglich. Immer wieder wird sie in die düsteren Gassen von New York gezogen, um den Dämon zu finden, der ihre Freundin getötet hat. Als aber eine entsetzliche Wahrheit über sie selbst ans Licht kommt, ist sie plötzlich dazu gezwungen, ausgerechnet dem Mann zu vertrauen, den sie um alles in der Welt vermeiden sollte.
Und während das Böse seine Schlinge immer enger zieht, beschwört eine gefährliche Leidenschaft zwischen den beiden ein noch viel schlimmeres Unheil herauf …
Meine Meinung
Die Geschichte von Echo und Aethan spielt in den Straßen von New York City und in einer Dimension, die nur übernatürlichen Wesen zugänglich ist, der Dämonenwelt.
Echo Carter ist einer der wenigen Menschen, die Dämonen sehen können. Einer von ihnen ermordete vor zwei Jahren ihre beste Freundin. Seitdem durchstreift abends die Straßen von New York City, um Rache zu nehmen. Dazu ist sie durchaus in der Lage, weil ihr Vormund sie im Kampf ausbildete und ihr einen Dolch gab, mit dem sie Voracity-Dämonen töten kann.
Echo kennt weder die Hintergründe ihrer Vergangenheit noch weiß sie, dass ein Jahrtausende währender Kampf zwischen Gut und Böse tobt. Auf der einen Seite stehen die Voracs, die aus der Hölle kommen und den Menschen die Seelen aussaugen – auf der anderen die unsterblichen, mit gigantischen Kräften ausgestatteten ›Fallen Guardians‹. Es sind gefallene Gottheiten, die als Buße für ihre Vergehen für den Erzengel Michael bis ans Ende ihrer Tage die Menschheit vor den Dämonen der Hölle schützen müssen.
Einer von ihnen ist Aethan, ein unglaublich attraktiver Zwei-Meter-Hüne, der von Albträumen geplagt wird und sich trotz seiner Attraktivität keiner Frau nähern darf. Er begegnet Echo, nachdem sie einen Voracity-Dämon getötet hat. Er muss sie überwältigen, weil sie ihn zunächst für einen weiteren Gegner hält. Hunter beschreibt die Begegnung wie folgt:
Sie taumelte nach hinten und rang nach Luft. Wild wie ein Regensturm und rau wie die Sünde selbst stahl sich sein Duft zu ihr. Sie blinzelte, absolut sicher, dass die Erscheinung vor ihr nur eine Ausgeburt ihrer Fantasie war, hervorgerufen durch eine schlaflose Nacht.
Es folgt eine längere Beschreibung von Aetans Äußerem, ehe die Autorin fortfährt:
Doch seine Augen hielten sie gefangen – stahlgraue Iriden von weißen Adern durchzogen – zweifellos eine Warnung, ihn nicht noch einmal zu attackieren. Echo festigte ihren Griff um den Dolch, den Blick auf den Fremden fixiert, der Bedrohung geradezu ausschwitzte, und blieb weiter in Kampfposition.
Ihretwegen konnte der Gothic-Gott so viele Warnsignale aussenden, wie er wollte. Sie war nicht leicht einzuschüchtern.
»Wer zur Hölle bist du?«, schnappte sie.
»Ich werde dir nichts tun.«
Der Tonfall seiner Stimme überraschte Echo. Wie ein leises Donnergrollen streichelte er damit ihre Sinne. Ein Anflug von Hitze raste durch ihre Adern. Versuchte er gerade, sie zu verführen, ihm zu geben, was er wollte? Denn, zur Hölle, es hätte beinahe funktioniert.
Sie starrte zielgerichtet auf den Obsidian-Dolch in seiner Hand. »Ja, genau.«
Eine merkwürdige Stille schien bei ihren Worten über ihn zu kommen. Dann entspannte er sich und steckte die Klinge in seinen Gürtel.
Sollte sie jetzt das Gleiche machen? Tja, schade für ihn. Sie winkte ihn mit ihrem Messer fort. »Gut. Und jetzt geh mir aus dem Weg.«
Etwas regte sich in den kühlen grauen Tiefen seiner Augen. Ärger? Vergnügen? Sie war sich nicht sicher – nicht, wenn sein Ausdruck die volle Flexibilität eines Granitfelsens hatte.
Er nickte zu der Stelle, an der sie den Vorax getötet hatte. »Darüber müssen wir reden.«
Echo ist natürlich anderer Ansicht, denn sie beabsichtigt nicht, ihn darin einzuweihen, dass sie Dämonen erkennen kann.
Die Szene lässt ahnen, dass beide eine große Anziehungskraft füreinander empfinden, was einen guten Teil der Spannung ausmacht.
Hinzu kommt die Aufgabe, die Erzengel Michael den Guardians überträgt: Sie sollen die Frau finden, die den Weltenriss heilen kann. Gelingt dies nicht, wird bald alles verloren sein. Über die in großen Teilen unvorhersehbare Geschichte will ich nur so viel sagen, dass sie spannend und gut erzählt ist.
Ich mag beide Hauptfiguren, weil sie authentisch rüberkommen und ich in jedem Moment mit ihnen empfunden habe. Beide haben eine tragische Vergangenheit, die sie verletzlich und zugleich stark gemacht hat. Auch die anderen, teilweise schrägen Figuren der Geschichte kommen authentisch rüber. Die Autorin versteht es, sie plastisch darzustellen und ihre Handlungen nachvollziehbar darzustellen.
Fazit
Der erste Band der Fallen Guardians-Reihe überzeugt durch seine authentischen Charaktere, von denen mir vor allem die weibliche Hauptfigur gut gefallen hat. Der in sich abgeschlossene erste Band der Reihe macht Lust auf mehr.