Stefan Heiligtag

Lena Kiefer – Ophelia Scale: Die Sterne werden fallen

Grandioser Abschluss der Ophelia Scale-Trilogie, die mit einem rasanten Plot und einer umwerfenden Heldin punktet.

Klappentext

Ophelia befindet sich nun endgültig zwischen den Fronten. Die regierungstreuen Anhänger der Abkehr von jeder Technologie und die Widerstandsgruppe ReVerse bekämpfen sich mit allen Mitteln. Letztere wird inzwischen vom mächtigsten Gegner der königlichen Familie angeführt. Als die Stimmung in der Bevölkerung umzuschlagen droht, muss der König alles auf eine Karte setzen. Und Ophelia muss sich entscheiden, was sie bereit ist zu opfern, wenn sie ihre große Liebe und ihr Land retten will.

Meine Meinung

Band 2 der Ophelia Scale-Trilogie endet mit einem Mega-Plot Twist, sodass ihr diese Rezension nur lesen solltet, wenn ihr die ersten beiden Bände kennt. Der König, sein Geheimdienstchef und ein dutzend Schakale wurden bei einem Flug nach Großasien angegriffen und ihr Gleiter zerstört.

Lucian, die Liebe ihres Lebens, kehrt in die Schaltzentrale der Abkehr nach Maraisville zurück. Er wird König, obwohl er diesen Job hasst. Zu seinem Leidwesen entscheidet sich Ophelia, bei ReVerse zu bleiben, um für die Abkehr zu spionieren. Lucian gewährt ihr zwar Amnestie, aber trotzdem verabscheut jedermann in Mairaisville Ophelia dafür, dass sie versuchte, den alten König zu töten. Sie bleibt aber noch aus einem anderen Grund beim Widerstand. Sie will herausfinden, was ReVerse-Chef Costard plant, um die OmnI mit dem Internet zu verbinden. Diese künstliche Intelligenz würde innerhalb von 4,3 Sekunden die Kontrolle über alle IT-Systeme der Erde und damit die Weltherrschaft übernehmen, wenn das gelänge. Ophelia und ihr bester Freund Jye tun im Widerstand ihr Bestes, um das zu verhindern.

Das Buch lebt davon, wie nah Lena Kiefer uns die trostlose Lage ihrer Heldin vor Augen führt. Ophelia leidet nicht nur unter der Trennung von Lucian; die Kälte des Winters setzt ihr ebenso zu wie die Verrohung der ReVerse-Kämpfer, die überwiegend aus Söldnern bestehen. Auch ihr Exfreund Knox, der zu den Anführern gehört, hat sich sehr zu seinem Nachteil verändert.

Als sie enttarnt wird, kehrt Ophelia nach Maraisville zurück, wo sie es nicht leichter hat. Dort schlägt ihr nicht nur der Hass der Bevölkerung entgegen. Auch Lucian hat sich verändert, weil er unendlich darunter leidet, ein guter König sein zu müssen,. Es gehört zu den stärksten Stellen des Buches, wie Lena Kiefer die zunehmende Distanz zwischen den Liebenden beschreibt. Es ist spannend zu verfolgen, wie sich ihr Verhältnis weiterentwickelt, während Ophelia nachforscht, was dem alten König und dem Geheimchef passierte. Über den Verlauf im Kampf gegen die OmnI will ich nur so viel sagen, dass sich die Waage immer mehr zugunsten der KI senkt.

Einzig der Schluss hat mich nicht ganz überzeugt, weil Ophelia in einer Ein-Frau-Kamikaze-Aktion vorhat, den Kampf zu Gunsten  der Abkehr zu entscheiden, was völlig unrealistisch ist. Zum Glück kommt es dann doch nicht so, wie sie es geplant hat, doch das solltet ihr selber lesen. Trotz des nicht ganz überzeugenden Schlusses gebe ich auch dem dritten Band der Reihe knappe 7 von 7 Punkten.

Fazit

Der dritte Band der Trilogie überzeugt durch eine jederzeit glaubwürdige, kämpferische Heldin und die  überraschenden Wendungen auf dem Weg ins Finale. Eine unbedingte Leseempfehlung für alle Dystopie-Fans.

                                       

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