Stefan Heiligtag

Red Rising Im Haus der Feinde – Pierce Brown

Übertrifft Band 1 mit einer wuchtigen, actionreichen Handlung und einem zweifachen, fulminanten Finale!

Klappentext

Immer war Darrow stolz darauf, als Minenarbeiter auf dem Mars den Planeten zu erschließen. Bis er herausfand, dass die Oberschicht, die Goldenen, längst in Saus und Braus leben und alle anderen ausbeuten. Unter Lebensgefahr schloss er sich dem Widerstand an und ließ sich selbst zum Goldenen verwandeln. Nun lebt er mitten unter seinen Feinden und versucht die ungerechte Gesellschaft aus ihrer Mitte heraus zum Umsturz zu bringen. Doch womit Darrow nicht gerechnet hat: auch unter den Goldenen findet er Freundschaft, Respekt und sogar Liebe. Zumindest so lange ihn niemand verrät. Und der Verrat lauert überall.

Meine Meinung

Bei vielen Büchern und Filmen gelingt es den Sequels nicht, an das Niveau von Teil 1 anzuknüpfen. Bei der Red Rising-Trilogie ist das nicht der Fall. Band 2 und 3 übertreffen meiner Ansicht nach sogar den exzellenten ersten Band.

Wir befinden uns etwa tausend Jahre in einer Zukunft. Auf den meisten Planeten (Venus, Merkur, viele Yupiter- und Saturnmonde und dem Mars) wurden per Terraforming erdähnliche Verhältnisse geschaffen, so dass die Menschheit sich über das gesamte Sonnensystem ausgebreitet hat. Die menschliche Gesellschaft leidet aus Sicht der Hauptfigur Darrow darunter, dass sie seit Jahrhunderten von einem Kastensystem geknechtet wird, in dem die Goldenen die Spitze der Hierarchie darstellen und die Roten die unterste Ebene darstellen. Äußerlich unterscheiden sich die Vertreter der Farben enorm. So sind die Goldenen größer und haben kräftigere Knochen und Muskeln als die niederen Farben. Außerdem hat jede Farbe spezielle Fähigkeiten, die sie zu Spezialisten in einem bestimmten Bereich machen: Medizin, Technik, Erotik etc.

Innerhalb der Goldenen gibt es eine Hierarchie der Macht, die von mächtigen Familien ausgeübt wird.  Das Haus de Luna herrscht seit hundert Jahren über das Sonnensystem, weil seine Herrscher es geschafft haben, die wichtigsten Oligarchen-Familien auf ihre Seite zu bringen und mit ihnen eine riesige Raumschiffflotte.

Bis auf ein paar wenige Vertraute weiß niemand, dass Darrow als Roter in den Minen des Mars aufwuchs, ehe er durch eine Operation zu einem Goldenen gemacht wurde. In Band 1 ging es für Darrow darum, in die Elite der Goldenen aufgenommen zu werden, weshalb er mit hundert anderen jungen Goldenen um den Sieg in einem Spiel kämpfte. Band 2 spielt zwei Jahre später in der ‚realen‘ Welt des Sonnensystems. Darrow lebt im Haus seines Feindes Nero au Augustus, der Darrow, als er noch ein Roter war, zum Tode verurteilen ließ.

Zu Beginn des Buches erleben wir Darrow am Boden., weil er die Erwartungen seines Herrschers nicht erfüllt hat.  Nero au Augustus will ihn die Familie der Bellonas „verkaufen“, die ihn umbringen will, weil er einen der ihren getötet hat. Darrow knüpft einige riskante Bündnisse, um diesem Schicksal zu ergehen. Außerdem bieten ihm seine engsten Freunde ihre Hilfe an. Von Antonia (Mustang) hat sich Darrow in den letzen Jahren zurückgezogen, worunter er selbst am meisten leidet. Sie wird ebenso eine wichtige Rolle in dem Buch spielen, wie Cassius au Bellona, sein ehemaliger Freund, der seinen Bruder rächen will.

Man könnte kritisieren, dass sich Band 2 am Anfang etwas hinzieht, aber ich tue es nicht. Ich glaube, das ist notwendig, um  die komplexe und verzweifelte Ausgangssituation Darrow zu skizzieren und wie sich seine Freunde und Gegner in Stellung gebracht haben.

Danach explodiert die Handlung aber regelrecht. Es entspinnt sich nicht nur ein Machtkampf zwischen den mächtigen Familien im Sonnensystem, in dem Darrow als Kämpfer gebraucht wird. Ebenso viel Raum nehmen die Beziehungen zwischen den Figuren ein, namentlich zu Mustang, aber auch zu deren intriganten Bruder und weiteren Personen, bei denen man nicht weiß, ob, beziehungsweise, wie weit man ihnen trauen kann.

Es ist eine der Stärken von Pierce Brown, dass man bei der Vielzahl der Figuren und Konflikte nie den Überblick verliert und immer ganz nah am Ich-Erzähler Darrow dranbleibt. Das Buch ist einfach gut geschrieben, was sich vor allem in den pointierten Dialogen zeigt. Auch im Mittelteil bleibt die Handlung durchweg spannend, sowohl, was die Kämpf angeht, als auch die Beziehungen zwischen den Hauptfiguren. Und zum Ende kracht es dann nochmal gewaltig.

Fazit

Brillant gezeichnete, komplexe Figuren, eine achtionreiche, spannende Handlung, jede Menge Beziehungskonflikte und ein Plot, der es in sich hat. Für Liebhaber von Science Fiction ist die Red Rising-Trilogie ein unbedingtes Muss.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Weitere Beiträge