Stefan Heiligtag

Chris Morton – Deep Sleep: Codename White Knight

Gelungener Auftakt der Jugendbuch-Trilogie um den 17-jährigen Schläfer White Knight, der von einer mächtigen Organisation gejagt wird und alles tut, um sich und seine Freunde zu beschützen.

Klappentext

Sein Deckname: WHITE KNIGHT.

Seine Ausbildung: TOPSECRET.

Sein Ziel: die Operation DEEP SLEEP auffliegen lassen.

Der 17-jährige Ian Brown führt ein scheinbar normales Leben. Doch dann hält plötzlich eine Reihe von Attentaten die Welt in Atem. Im Fadenkreuz: Politiker, Spitzenmanager, Tech-Gurus. Ehe Ian sichs versieht, überschlagen sich die Ereignisse. Denn die Anschläge werden von Jugendlichen verübt. Jugendliche, die im streng geheimen Black-Ops-Programm DEEP SLEEP ausgebildet wurden. Nun hat jemand diese Sleeper reaktiviert – und Ian ist einer von ihnen …

Meine Meinung

“Deep Sleep – Codename White Knight“ ist der erste Band einer Jugendbuch-Trilogie von Chris Morton. Die Ausgangslage ist spannend: Jugendliche, die von einem Geheimdienst zu Killern ausgebildet wurden und nun als Schläfer in Pflegefamilien leben, ohne zu wissen, dass sie Schläfer sind. Aktiviert werden sie durch eine Melodie, und sie sind dazu ausgebildet, Attentate auszuführen. Nur White Knight entgeht diesem Schicksal, weil die Ex-CIA-Agentin Aby Cane auf das offiziell stillgelegte Back-Ops-Programm „Deep Sleep“ stößt und White Knight selbst aktiviert. Aber nicht, um Attentate auszuführen, sondern um einen Anschlag zu verhindern.

Ich hatte wegen der vielen Perspektiven und Zeitebenen am Anfang Schwierigkeiten in die Geschichte reinzukommen. Auch habe ich mich gefragt, warum Aby Cane White Knight aktivieren muss, um einen Anschlag auf einen Milliardär zu verhindern. Hätte sie da nicht einfach das FBI informieren können, statt einen jugendlichen Schläfer in den Kampf gegen eine fünffache Übermacht zu schicken? In dem Buch gibt es leider viele kleinere und größere solcher Ungereimtheiten, die manchmal mehr, manchmal weniger stören.

Davon abgesehen verspricht dieser Jugendroman, was man von ihm erwarten kann. Viel Action, und einen cleveren White Knight, der sich ein ums andere Mal vor seinen Verfolgern von der CIA retten kann, die ihm nach dem Leben trachten. Katherine Long von der CIA und der Chef von New Horizon sind seine Hauptgegner.

Gut gefallen hat mir der Teil des Buches, in dem White Knight, der sich inzwischen John nennt, versucht, ein normales Leben zu führen. Bei einer Jahrmarktsgruppe um Big Fly findet er so etwas wie eine Familie, und als er einer Bloggerin vor Schlägern beschützt, schließt er über sie auch Freundschaften. Es sind durchweg sympathische, lebensechte Figuren.

Leider kann man das bei den Gegenspielern so nicht sagen. Vor allem Katherine Long kommt eindimensional rüber: Sie ist impulsiv, überheblich, absolut skrupellos und macht nicht gerade einen intelligenten Eindruck.

Das Buch lebt von der Spannung und davon, dass White Knight alles tut, um seine neue „Familie“, die Jahrmarktsgruppe um Big Fly und seine neuen Freunde zu schützen. Sie alle hat er durch seine Anwesenheit in Gefahr gebracht, denn die Entwickler von DEEP SLEEP haben entdeckt, dass er gegen sie arbeitet. Ein weiterer Spannungsbogen tut sich auf, weil wir als Leser nicht genau wissen, welche Ziele Katherine Long und der Chef von New Horizon letztendlich verfolgen und wieso die DEEP SLEEP-Jugendlichen für ihre Pläne so wichtig sind.

Fazit

Für alle, die sich an den logischen Ungereimtheiten nicht stören, ist es ein spannender Jugendbuchthriller mit einem sympathischen Helden.

                                                  5 von 7

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